Phil und der Abgabetermin oder

„Abgabe am 31.12.? Nie wieder!“

Es gibt einige unschöne Dinge, die mit dem Wechsel vom Hobbyschreiberling zur ernsthaften Autorin verbunden sind: Umsatzsteuer-Voranmeldung, Einnahmen- Ausgaben-Rechnung und vor allem der „Abgabetermin“. „Luc“ und „Fatale Bilanz“ haben sich als fertiges Manuskript auf den Weg in die Verlagswelt gemacht. „Jay“, den ich erst noch schreiben musste, machte mich mit dem Abgabetermin bekannt. Termine kenne ich aus meinem Beruf, muss man rechtzeitig planen - soweit die Theorie. Gerade die DeGrasse-Brüder sind dafür bekannt, ihren eigenen Kopf zu haben. Was interessieren denn Jay oder Dom meine Pläne? Gar nicht! Die Jungs wollen ihre eigene Geschichte, mit ungeplanten Wendungen, überraschenden Nebenfiguren etc. Irgendwie konnten wir uns aber immer zusammenraufen, sodass das fertige Manuskript rechtzeitig beim Verlag eintraf. Und dann kam „Phil“. Der älteste Bruder, der Geheimnisvollste, der mit Abstand Sturste von allen (ja, er ist noch schlimmer als Luc). Anfang Dezember fehlte noch ein Teil seiner Geschichte, weil Phil sich nicht einfangen ließ. Von seinen Brüdern nicht, von der Frau, die er liebt nicht, und von mir schon gar nicht. Dennoch behauptete ich gegenüber einer befreundeten Autorin, dass es kein Problem gibt, weil ich ja noch einen Monat Zeit hätte. Sehr mitleidig klärte sie mich auf, dass die Zeitrechnung im Dezember eine andere sei: Direkt nach dem ersten käme auch schon Weihnachten. Ich nahm sie nicht ernst hätte ich besser! Meine übliche Schreibzeit fiel etlichen Dingen zum Opfer, die es so in anderen Monaten nicht gibt: Weihnachtsbasar; Weihnachtsfeier; Geschenke, deren Fehlen, ich erst kurz vor dem 24. bemerkte. Und da war auch noch Facebook. Sowohl amazon publishing als auch Lyx kündigten kurz vor Weihnachten die nächsten Bücher an. Plötzlich gab es zahlreiche Fragen auf Facebook und per Mail zu beantworten. Der Klappentext von „Hamid“ löste einen Sturm der Entrüstung aus. Aus Minuten auf Facebook wurden Stunden. Dann zog sich auch noch meine Agentur vom Geschäftsbetrieb zurück. Plötzlich und unerwartet war es Weihnachten und Phil immer noch völlig neben der Spur. Kaum waren die Feiertage vorbei, drohte er, der Abgabetermin. Es war allerhöchste Zeit, Phils Alleingänge zu beenden. Denn nun war klar, meine Freundin hatte recht: Im Dezember gilt eine andere Zeitrechnung. Trotzdem haben Phil und ich uns letztlich geeinigt (auch wenn ich es ohne Hilfe seiner Mutter nie geschafft hätte! Aber das ist eine andere Geschichte). Am Nachmittag des 31.12. konnte ich das Wort „Ende“ tippen und eins steht fest: Nie wieder der 31.12. als Abgabetermin!
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Phil und der

Abgabetermin oder

„Abgabe am 31.12.? Nie

wieder!“

Es gibt einige unschöne Dinge, die mit dem Wechsel vom Hobbyschreiberling zur ernsthaften Autorin verbunden sind: Umsatzsteuer-Voranmeldung, Einnahmen-Ausgaben- Rechnung und vor allem der „Abgabetermin“. „Luc“ und „Fatale Bilanz“ haben sich als fertiges Manuskript auf den Weg in die Verlagswelt gemacht. „Jay“, den ich erst noch schreiben musste, machte mich mit dem Abgabetermin bekannt. Termine kenne ich aus meinem Beruf, muss man rechtzeitig planen - soweit die Theorie. Gerade die DeGrasse- Brüder sind dafür bekannt, ihren eigenen Kopf zu haben. Was interessieren denn Jay oder Dom meine Pläne? Gar nicht! Die Jungs wollen ihre eigene Geschichte, mit ungeplanten Wendungen, überraschenden Nebenfiguren etc. Irgendwie konnten wir uns aber immer zusammenraufen, sodass das fertige Manuskript rechtzeitig beim Verlag eintraf. Und dann kam „Phil“. Der älteste Bruder, der Geheimnisvollste, der mit Abstand Sturste von allen (ja, er ist noch schlimmer als Luc). Anfang Dezember fehlte noch ein Teil seiner Geschichte, weil Phil sich nicht einfangen ließ. Von seinen Brüdern nicht, von der Frau, die er liebt nicht, und von mir schon gar nicht. Dennoch behauptete ich gegenüber einer befreundeten Autorin, dass es kein Problem gibt, weil ich ja noch einen Monat Zeit hätte. Sehr mitleidig klärte sie mich auf, dass die Zeitrechnung im Dezember eine andere sei: Direkt nach dem ersten käme auch schon Weihnachten. Ich nahm sie nicht ernst hätte ich besser! Meine übliche Schreibzeit fiel etlichen Dingen zum Opfer, die es so in anderen Monaten nicht gibt: Weihnachtsbasar; Weihnachtsfeier; Geschenke, deren Fehlen, ich erst kurz vor dem 24. bemerkte. Und da war auch noch Facebook. Sowohl amazon publishing als auch Lyx kündigten kurz vor Weihnachten die nächsten Bücher an. Plötzlich gab es zahlreiche Fragen auf Facebook und per Mail zu beantworten. Der Klappentext von „Hamid“ löste einen Sturm der Entrüstung aus. Aus Minuten auf Facebook wurden Stunden. Dann zog sich auch noch meine Agentur vom Geschäftsbetrieb zurück. Plötzlich und unerwartet war es Weihnachten und Phil immer noch völlig neben der Spur. Kaum waren die Feiertage vorbei, drohte er, der Abgabetermin. Es war allerhöchste Zeit, Phils Alleingänge zu beenden. Denn nun war klar, meine Freundin hatte recht: Im Dezember gilt eine andere Zeitrechnung. Trotzdem haben Phil und ich uns letztlich geeinigt (auch wenn ich es ohne Hilfe seiner Mutter nie geschafft hätte! Aber das ist eine andere Geschichte). Am Nachmittag des 31.12. konnte ich das Wort „Ende“ tippen und eins steht fest: Nie wieder der 31.12. als Abgabetermin!