Sankt Martin
Als Erinnerung an ein ganz bestimmtes St. Martinsfest. Die Beteiligten
wissen, was fiktiv ist ;-), aber wer sagt denn, dass sich der Rest nicht
genauso abgespielt hat ...
Stöhnend
schmiss
sich
Dirk
auf
die
Couch
und
tastete
mit
geschlossenen
Augen
nach
der
Bierflasche
auf
dem
Tisch.
Wenigstens
war
keine
der
Frauen
anwesend
und
kommentierte
seine
verdreckten
Klamotten.
Sollte
er
vielleicht
stehend
auf
dem
Flur
warten,
bis
Mark
geduscht
hatte?
Aber
eins
stand
fest,
wenn
Mark
ihn
das
nächste
Mal
fragte,
ob
er
Zeit
hätte,
würde
er
sich
eine
Ausrede
überlegen.
Irgendeine.
Nach
einem
Schluck
Bier
korrigierte
er
sich.
Vermutlich
doch
nicht,
schließlich
konnte
sein
Freund
nichts
dafür,
dass
Jake
sich
dienstlich
zwei
Wochen
in
Virginia
aufhielt
und
Sven
bereits
von
seiner
Frau
in
Beschlag
genommen
war.
Dumm
gelaufen,
aber
trotzdem:
Hätte
Daniel
nicht
mit
etwas
Sprengstoff
das
Holz
zerlegen
können?
Das
verdammte
Gartenhaus
am
besten
gleich
mit.
Stundenlanges
Holz
hacken,
schleppen
und
stapeln
wären
ihnen
dann
erspart
geblieben.
Sein
Rücken
meldete
eine
drohende
Verspannung
und
den
Gedanken
an
den
garantiert
folgenden
Muskelkater
verdrängte er lieber. Dabei hatte er gedacht, er wäre in Form.
Er
öffnete
die
Augen
einen
Spalt,
suchte
die
Fernbedienung
und
fand
sie.
Wenige
Sekunden
später
erklang
ein
Gitarrensolo
von
Mark
Knopfler
aus
dem
Receiver.
Als
Dire
Straits
die
Story
von
der
Telegraph
Road
anstimmte,
spürte
er,
dass
er
nicht
mehr
alleine
war.
Zufrieden
sah
er
aus
dem
Augenwinkel,
dass
Mark
sich
mit
verzerrtem
Gesicht
den
Nacken
rieb
und
zusammenzuckte,
als
er
sich
in
den
Sessel
fallen
ließ.
Sehr
schön,
egal
wie
sehr
er
den
SEAL
schätzte,
es
wäre
ihm
gegen
den
Strich
gegangen,
wenn
er
als
Einziger fertig wäre. „Ist die Pizza im Ofen?“, erkundigte sich Dirk.
„Glaubst
du,
ich
hätte
mich
sonst
ins
Wohnzimmer
getraut?
Fünfzehn Minuten, dann kannst du sie holen.“
„Vergiss es, ich bin Gast, Du holst sie, Captain.“
Marks
Antwort
ging
in
einem
weiteren
beeindruckenden
Gitarrenriff
der
Band
unter,
vermutlich
war
es
nichts
Nettes.
Zufrieden
griff
Dirk
erneut
nach
der
Bierflasche
und
setzte
sie
fluchend
ab,
als
sein
Handy
mit
einer
schrillen
Version
von
Survivors ‚Burning Heart’ die Musik aus Marks Receiver störte.
Natürlich
wusste
Mark,
welchem
Anrufer
der
Klingelton
zugeordnet
war.
„Was
will
Sven
um
diese
Zeit?
Ich
denke,
der
wurde von Britta zu einer Einkaufstour gezwungen?“
„Geh ran und frag ihn. Ich habe keine Lust, mich zu bewegen.“
Das
Handy
verstummte,
nur
um
sofort
wieder
loszutoben.
Soviel
zum
ruhigen
Abend
mit
Pizza
und
Bier.
Sven
würde
es
nicht
zweimal versuchen, wenn es nicht wichtig wäre.
„Wo steckst du verdammter Idiot?“
Das
war
mal
eine
nette
Begrüßung.
„Bei
Mark
und
was
ist
so
wichtig,
dass
du
…“
Dirk
unterbrach
sich
und
blickte
entsetzt
auf
die
Uhr. „Scheiße, das habe ich total vergessen.“
„Dachte
ich
mir.
Du
hast
noch
zwanzig
Minuten
Zeit,
deinen
Hintern
hierher
zu
bewegen
und
dir
eine
Erklärung
für
Alex
zu
überlegen,
warum
du
den
Teil
in
der
Kirche
verpasst
hast.
Wenn
du
den
Laternenumzug
auch
versäumst,
werde
ich
dich
vermissen,
Partner, denn das überlebst du nie.“
Dirk
gab
seinem
Freund
Recht.
Seine
Frau
würde
ihn
umbringen.
Er
schmiss
das
Handy
Mark
zu
und
rannte
los.
Wenigstens
eine
schnelle
Dusche
und
eine
Anleihe
bei
Marks
Kleiderschrank
musste
drin
sein.
Er
konnte
kaum
in
verdreckter
Tarnhose
und
verschwitztem
Sweat-Shirt
bei
der
St.
Martinsfeier
auftauchen.
Mit
nassen
Haaren
zerrte
er
wenige
Minuten
später
eine
von
Marks
Jeans
und
ein
dunkelblaues
Sweat-Shirt
aus
dem
Schrank.
Dass
er
dabei
den
halben
Kleiderschrank
ausräumte,
interessierte
ihn
nicht.
Im
Vorbeilaufen
fing
er
sein
Handy
auf,
das
Mark
ihm
zuwarf
und
griff
nach
den
Autoschlüsseln
auf
der
Kommode.
Er
hätte
einiges
zu
Marks
amüsiertem
Blick
zu
sagen
gehabt,
aber
dafür
reichte die Zeit nicht.
Fluchend
stellte
er
vorm
Haus
fest,
dass
aufs
Drücken
der
Fernbedienung
nicht
sein
eigener
Audi
mit
blinkenden
Scheinwerfern
antwortete,
sondern
der
dunkelblaue
A6
seines
Freundes.
Dann
würde
er
eben
den
nehmen.
Mit
durchdrehenden
Reifen
schoss
er
aus
der
Grundstückseinfahrt.
Kurz
überlegte
er,
das
Blaulicht
aufs
Dach
zu
pappen,
aber
damit
erregte
er
im
Zweifelsfall
Aufsehen,
das
er
vermeiden
wollte.
Mit
seinem
Dienstwagen
hätte
er
das
Problem
nicht,
aber
Mark
würde
eventuelle
Nachfragen
kaum
zu
schätzen
wissen.
Mit
etwas
Glück
wäre er auch so noch rechtzeitig bei der Kirche.
Dirk
hatte
den
Gedanken
kaum
zu
Ende
gebracht,
als
er
scharf
bremsen
musste.
Nicht
nur,
dass
dieser
dämliche
Opelfahrer
ihm
die
Vorfahrt
genommen
hatte,
jetzt
bummelte
der
Idiot
auch
noch
mit
40
km/h
die
gut
ausgebaute
Hauptstraße
entlang.
Rasch
scherte
er
aus
und
überholte
den
Fahrer,
der
die
sechzig
bereits
seit
langem
überschritten
hatte.
Wenn
das
doch
auch
nur
für
seine
Geschwindigkeit
gegolten
hätte!
Endlich
lag
die
Straße
leer
vor
ihm
und
er
gab
Gas,
nur
um
im
nächsten
Moment
gequält
aufzustöhnen.
Ein
Streifenwagen
mit
rotierenden
Blaulichtern
im
Rückspiegel
und
es
sah
nicht
so
aus,
als
ob
sie
ihn
überholen
wollten.
Schon
blinkte
der
Schriftzug
‚Stop!
Anhalten’
rot
auf.
Die
Lichter
im
Rückspiegel
schienen
ihn
zu
verhöhnen.
Damit
war
die
Wahrscheinlichkeit,
dass
er
die
Verabredung
mit
seiner
Familie
einhalten
und
den
Abend
überleben
würde,
bei
nahezu
null
angekommen. Resigniert hielt er an und sprang aus dem Audi.
Einer
der
Polizisten
hatte
es
anscheinend
ebenso
eilig
zu
ihm
zu
kommen,
während
der
andere
noch
mit
gerunzelter
Stirn
im
Streifenwagen saß.
„Ihren
Fahrzeugschein
und
Ihre
Papiere,
bitte.
Ich
denke,
Sie
können sich vorstellen, warum wir Sie angehalten haben.“
Älter
als
Mitte
Zwanzig
war
der
blonde
Beamte
bestimmt
nicht,
der
grimmige
Gesichtsausdruck
sprach
Bände,
aber
Dirk
konnte
es
ihm
nicht
verübeln.
„Ja,
tut
mir
Leid.
Ich
habe
es
eilig
und
bin
vermutlich
ein
bisschen
zu
schnell
gewesen.
Aber
hören
Sie
bitte,
schreiben
Sie
sich
einfach
die
Personalien
auf
und
wir
regeln
das
dann
später.
Ich
gebe
alles
zu
und
bezahle
für
den
Scheiß,
aber
jetzt muss ich dringend weiter.“
Die
blonde,
buschige
Augenbraue
des
Polizeibeamten,
Wagner
laut
Namensschild,
wanderte
in
Zeitlupe
hoch.
„Wollen
Sie
mir
erklären, wie ich meinen Job zu machen habe?“
„Nein,
natürlich
nicht,
aber
ich
bin
selbst
…“
Dirk
kam
nicht
dazu,
seine
Tätigkeit
fürs
LKA
zu
erwähnen.
Deutlich
misstrauisch
kam
der
zweite
Polizist
auf
sie
zu
und
beleuchtete
die
Kennzeichen
des
A6
mit
einer
Taschenlampe.
„Ich
bekomme
keine
Antwort
vom
Computer.
Entweder
existiert
das
Kennzeichen
nicht,
oder
es
ist
eine
Fälschung.
Ich
weiß
auch
nicht.“
Der
Schein
der
Lampe
wanderte
kurz
über
Dirks
Gesicht,
der
sich
sofort
die
Hand
vor
die
Augen hielt. „Hey, das blendet. Jetzt hört doch bitte, zu ich …“
„Seit wann, duzen wir uns?“, erkundigte sich Wagner unterkühlt.
Anscheinend
war
das
der
Abend
der
Entschuldigungen
und
egal,
was
er
sagte,
es
kam
verkehrt
an.
Normalerweise
war
das
kollegiale
Du
durchaus
üblich,
aber
vermutlich
bekäme
er
erst
eine
Anzeige
wegen
Beamtenbeleidigung,
ehe
er
endlich
seine
Zugehörigkeit
zum LKA erklären konnte. „Entschuldigung, aber ich bin …“
Wieder
wurde
er
unterbrochen.
„Mensch,
Michael,
sieh
dir
das
an.“
Im
Licht
der
Taschenlampe
erkannte
Dirk,
dass
der
Polizist
verständnislos
auf
die
verdreckten
Tarnklamotten
und
Kampfstiefel
vor
dem
Rücksitz
starrte.
Erstmals
hatte
Dirk
Verständnis
für
Lauras
ständige
Beschwerden,
dass
ihr
Mann
seine
Sachen
überall
herumliegen
ließ.
Er
konnte
das
Misstrauen
der
Polizisten
beinahe
nachvollziehen.
Wieder
wurde
die
Taschenlampe
auf
ihn
gerichtet
und
geblendet
schloss
er
die
Augen,
folgte
dann
dem
Strahl
und
stöhnte
auf,
als
er
merkte,
dass
Marks
Pulli
einen
riesigen
US
Navy
Schriftzug
auf
der
Brust
hatte.
Vermutlich
hielten
sie
ihn
für
einen
Rechtsradikalen.
„Ihre Papiere, jetzt.“
„Na,
endlich.
Vielleicht
verstehen
Sie
dann,
dass
ich
ein
Kollege
von
Ihnen
bin.“
Automatisch
griff
Dirk
in
die
Tasche
seiner
Jeans
und
fluchte.
Seine
Brieftasche
und
damit
sein
LKA-Ausweis
lagen
noch
in
Marks
Badezimmer
auf
dem
Wandregal.
Großartig.
„Scheiße. Die liegen noch im Badezimmer eines Freundes.“
„Das
wird
ja
immer
interessanter.
Vermutlich
gefälschte
Kennzeichen,
sehr
eigenwillige
Fahrweise
und
eine
Fahne
haben
Sie auch.“
„Die
Halterabfrage
ist
doch
nur
gesperrt,
keine
Ahnung,
was
euer
…
Ihr
Computer
damit
für
ein
Problem
hat.
Ich
habe
lediglich
eine
halbe
Flasche
Bier
getrunken,
dann
hat
mein
Partner
mich
angerufen
und
mich
an
den
Termin
im
Kindergarten
erinnert.
Ich
bin
einfach
nur
noch
in
den
Wagen
gesprungen
und
habe
versucht,
die Kirche rechtzeitig zu erreichen.“
„Freund?
Partner?
Kindergarten?
So,
so.
Sind
Sie
mit
einem
Alkoholtest einverstanden?“
Der
Blick
des
Polizisten
sprach
für
sich
und
Dirk
musste
zugeben,
dass
seine
Erklärung
etwas
wirr
klang.
„Ja,
meinetwegen
machen
wir
den
Test.
Ich
meine
meinen
Partner
beim
LKA
Hamburg und bitte beeilen Sie sich.“
„LKA?
Warum
nicht
gleich
BKA?
Ganz
wie
der
Herr
wünscht
und
in der Zwischenzeit öffnen Sie bitte den Kofferraum.“
Bloß
das
nicht,
Dirk
hatte
keine
Vorstellung,
was
sein
Freund
im
Kofferraum
aufbewahrte,
vermutlich
wie
üblich
ein
halbes
Waffenarsenal. „Muss das sein?“
Wagners
Hand
wanderte
Richtung
Waffe
an
seinem
Gürtel.
Das
war auch eine Antwort.
„Könnte
ich
kurz
mit
der
Leitstelle
sprechen?
Die
können
Ihnen
meine
Identität
bestätigen.“
Als
Wagner
die
Stirn
runzelte,
präzisiert
Dirk
sofort.
„Natürlich
nicht
die
Kollegen
dort,
aber
die
könnten mich verbinden und …“
„Erst öffnen Sie den Kofferraum und dann sehen wir weiter.“
Seufzend
gab
Dirk
auf.
Auf
den
ersten
Blick
war
der
Anblick,
der
sich
ihm
und
den
Polizisten
bot,
harmlos
und
er
stieß
die
angehaltene
Luft
aus.
Bei
seinem
Glück
hätte
es
ihn
nicht
gewundert,
wenn
dort
zwei
Stinger-Raketen
gelegen
hätten,
stattdessen
lediglich
eine
Decke
und
eine
leere
Getränkekiste.
Leider
gehörte
Wagner
zur
gründlichen
Sorte
Polizist.
Er
zog
seine
Handschuhe
an,
fuhr
mit
der
Hand
misstrauisch
über
den
Boden
und
schob
dann
den
Teppich
zur
Seite.
Eine
Stahlplatte
mit
einem
Zahlenschloss wurde sichtbar. „Was ist das?“, wollte er wissen.
„Das
geht
Sie
nichts
an.
Es
reicht
langsam.
Ich
gebe
zu,
dass
ich
zu
schnell
unterwegs
und
ohne
Papiere
unterwegs
war.
Ich
bin
gerne
bereit,
alles
zu
unterschreiben,
aber
jetzt
reicht
es.
Ohne
gültigen
Durchsuchungsbeschluss
bin
ich
nicht
verpflichtet,
Ihnen
den Kasten zu öffnen.“
„Zweifel
an
der
Identität,
aggressives
Verhalten,
eindeutig
ein
begründeter
Verdacht
und
möglicherweise
Gefahr
im
Verzuge.
Öffnen oder wir beschlagnahmen das Fahrzeug.“
„Scheiße,
Kollegen,
das
gibt
Ärger.“
Allerdings
wusste
Dirk
noch
nicht
für
wen.
Im
Moment
verfluchte
er
von
Mark,
der
einen
Teil
seiner
Waffen
üblicherweise
im
Audi
aufbewahrte,
bis
hin
zu
Sven,
der
ihn
zu
spät
an
die
Scheißveranstaltung
erinnert
hatte,
alle
und
jeden.
Zähneknirschend
gab
er
die
korrekte
Kombination
ein
und
trat zur Seite. „Die können Sie selbst aufmachen.“
Dirk
trat
zurück
und
beobachtete,
wie
sich
Fassungslosigkeit
gefolgt
von
vermeintlichem
Begreifen
auf
dem
Gesicht
des
jungen
Polizisten
spiegelte,
dessen
Hand
bereits
zur
Waffe
an
seinem
Gürtel fuhr.
Allmählich
reichte
es
Dirk.
„Ganz
langsam.
Ich
bin
unbewaffnet
und
habe
für
den
Kram
eine
Erlaubnis.
Meinetwegen
legen
Sie
mir
Handschellen
an,
wenn
Sie
Angst
haben,
ich
gehe
auf
Sie
los,
aber
lassen
Sie
mich
endlich
mit
der
Leitstelle
reden
und
das
Missverständnis aufklären.“
„Das
ist
eine
MP5,
Munition,
eine
Polizeiweste
und
eine
andere
Weste“, zählte Wagner überflüssigerweise auf.
„Stimmt
und
wenn
Sie
die
Westen
zur
Seite
schieben,
können
Sie
auch
noch
ein
G-36
Sturmgewehr
bewundern,
lediglich
das
verdammte
PSG
1
fehlt.
Darf
ich
jetzt
endlich
telefonieren?
Und
vielleicht
verstehen
Sie
jetzt,
warum
die
Daten
im
Polizeicomputer
gesperrt sind.“
Endlich
drang
er
durch.
Mit
einer
unsicher
wirkenden
Geste
strich
sich
Wagner
die
Haare
zurück.
„Gut,
Bernd,
er
soll
seine
Chance
bekommen.
Halt
ihn
im
Schach,
während
er
mit
der
Leitstelle telefoniert.“
„Na
endlich.“
Unbeeindruckt
von
der
auf
ihn
gerichteten
Waffe
ging
Dirk
zum
Streifenwagen
und
griff
zum
Funkgerät.
Nachdem
er
vor
seinen
aufmerksamen
Zuhörern
seinen
Namen
genannt
hatte,
sich
zusätzlich
durch
eine
Ziffernfolge
identifiziert
und
zwei
Kontrollfragen
richtig
beantwortet
hatte,
wurde
er
endlich
mit
dem
Hamburger
Polizeipräsidenten
verbunden.
Ein
scharfes
Luftholen
hinter
ihm
verschaffte
Dirk
eine
gewisse
Befriedigung.
Bereits
nach
dem
zweiten
Klingeln
meldete
sich
die
tiefe
Stimme
seines
Vorgesetzen.
„Richter
hier.
Entschuldigen
Sie
bitte,
die
Störung.
Herr
Tannhäuser.“
Es
war
eindeutig
der
Abend
der
Entschuldigungen
und
das
bereits
bevor
er
seiner
Frau
unter
die
Augen
getreten
war.
„Einige
Kollegen
haben
mich
im
Rahmen
einer
Verkehrskontrolle
angehalten.
Leider
bin
ich
ohne
Papiere,
dafür
mit
interessantem
Kofferrauminhalt
unterwegs.
Ehe
ich
die
Nacht
in
U-Haft
verbringe,
wäre es nett, wenn Sie meine Identität bestätigen würden.“
„Was
transportieren
Sie
denn
in
Ihrem
Kofferraum?“
Anscheinend wollte sein Chef es ihm nicht einfach machen.
„Ich
bin
im
A6
eines
amerikanischen
Kollegen
unterwegs.“
Mehr
würde
er
über
die
unsichere
Leitung
nicht
Preis
geben,
schließlich
entsprach
der
Sicherheitsstandard
des
deutschen
Polizeifunks
dem
des
albanischen
Netzes.
Das
leise
Lachen,
das
er
sonst
durchaus
sympathisch
fand,
verriet,
dass
Tannhäuser
bereits
ungefähr
ahnte,
in welcher Klemme Dirk steckte.
„Auf
die
Erklärung
bin
ich
gespannt,
Herr
Richter.
Meine
Frau
vermutlich
auch,
denn
der
erste
Akt
der
Oper
beginnt
gerade
ohne
mich.“
„Fragen
Sie
Sven,
es
sieht
nicht
so
aus,
als
ob
ich
Montag
lebend
im
Büro
auftauchen
würde.“
Mist,
den
Kommentar
hätte
er
sich
besser verkniffen.
Kurzes Schweigen, dann die ernste Nachfrage. „Probleme?“
„Nein,
nichts
Ernstes,
aber
Sie
kennen
ja
Alex.
Ich
habe
einen
Termin
beim
Kindergarten
vergessen
und
bin
deshalb
ein
wenig
schnell
unterwegs
gewesen.“
Er
blickte
auf
die
Uhr
und
seufzte.
„Jetzt
ist
es
eh
zu
spät.
In
zwei
Minuten
schaffe
ich
das
nie.“
Er
bedankte sich und beendet das Gespräch.
Wenigstens
war
die
Waffe
nicht
mehr
auf
ihn
gerichtet,
sondern
die
beiden
Beamten
sahen
ihn
abwartend
an.
Erstmals
konnte
er
das
Namensschild
des
zweiten
Polizisten
erkennen,
Berg,
etwas
älter
als
sein
Kollege
und
mit
auffällig
roten
Haaren,
die
an
Pat
erinnerten.
Er
schien
äußerst
nachdenklich
zu
sein.
Das
Schweigen
breitete
sich
aus
und
Dirk
wusste
nicht,
was
er
noch
sagen
sollte.
Außer
einer
Reihe
Flüche
auf
Englisch
und
Deutsch
fiel
ihm
nichts
ein.
Schließlich
atmete
er
tief
durch
und
verschränkte
fröstelnd
die
Arme
vor
der
Brust.
Seine
Lederjacke
lag
natürlich
auch
in
seinem
eigenen
Wagen.
„Also
gut,
nachdem
jetzt
hoffentlich
sicher
ist,
dass
ich
kein
verkappter
Terrorist
bin,
notieren
Sie
sich
bitte
meine
Personalien
und
dann
sehe
ich
zu,
dass
ich
meine
Familie
finde.“
Berg
legte
den
Kopf
zur
Seite
und
musterte
ihn
von
Kopf
bis
Fuß.
Dirk
befürchtete
Böses
und
hob
abwehrend
eine
Hand.
„Sekunde,
Kollegen,
jetzt
kommt
mir
nicht
und
kassiert
den
Lappen
ein,
so
schnell
bin
ich
nicht
gefahren
und
den
Alkoholtest
können
wir
gerne noch machen.“
Berg
ignorierte
Dirks
Erklärung,
sondern
wandte
sich
an
Wagner. „Denkst du dasselbe wie ich?“
„Ja.“
Wagner
schloss
mit
einem
entschiedenen
Knall
den
Kofferraum
des
Audis.
„Hau
schon
ab.
Mal
sehen,
ob
wir
nicht
was
für dich tun können.“
Verblüfft
versuchte
Dirk
den
Sinneswandel
zu
verstehen.
„Was
soll das denn jetzt?“
„Deine
gefahrene
Geschwindigkeit
wäre
eh
nur
eine
grobe
Schätzung
unsererseits
und
es
gefällt
mir,
dass
du
hier
nicht
den
LKA-Typen
oder
Spezialeinheiten-Heini
rauskehrst.
Schönen
Abend
noch.“
Wagner
lächelte
boshaft.
„Und
viel
Spaß
mit
deiner
Frau.“
Berg telefonierte auf seinem Handy und winkte Dirk lediglich zu.
„Danke.
Mal
sehen,
wie
ich
mich
revanchieren
kann.“
Neben
einer
Flasche
Whisky
für
Tannhäuser
war
mindestens
eine
Packung
Donuts
für
die
Kollegen
fällig.
Aber
darüber
konnte
er
später
nachdenken,
erstmals
musste
er
wohl
oder
übel
versuchen,
den
Abend irgendwie zu retten.
Verständnislos
bremste
er
den
Audi
ab.
Eine
Menschenmenge
hielt
sich
auf
dem
Parkplatz
am
Ende
der
Sackgasse
auf.
Zwei
Streifenwagen
und
ein
nervös
tänzelndes
Pferd
zeigten,
dass
aus
irgendwelchen
Gründen
der
Umzug
noch
nicht
begonnen
hatte.
Das
Parkverbotschild
ignorierte
Dirk
und
sprang
aus
dem
Wagen.
Zwei
Polizisten
hockten
vor
einem
alten
Mazda
und
kratzten
gerade
die
Plakette
ab,
direkt
daneben
Sven,
der
nicht
besonders
erfreut
auf
die
Beiden
einredete.
Dirk
kam
nicht
dazu,
seinen
Freund
zu
begrüßen.
Mit
einem
Freudenschrei
stürzte
sich
sein
Sohn
in
seine
Arme
und
er
konnte
gerade
noch
die
wild
schwankende
Laterne
davor
bewahren,
in
Flammen
aufzugehen.
Den
wütend
funkelten
Blick
seiner
Frau
übersah
er
besser
und
drückte
den
begeisterten
Jungen
an
sich.
Alleine
dafür
hatte
sich
der Stress mit den Kollegen gelohnt.
Einer
der
uniformierten
Polizisten
stand
auf
und
grinste
ihn
an.
„US
Navy?
Nettes
Outfit
fürs
LKA.
Da
die
Beschreibung
stimmt,
können
wir
wohl
darauf
verzichten,
unter
weiteren
Vorwänden
die
Fahrzeuge
hier
zu
kontrollieren.“
Wesentlich
leiser
als
vorher,
fuhr
er
fort.
„Ein
Glück,
dass
du
endlich
da
bist,
noch
zwei
Minuten
länger
und
entweder
der
Blonde
oder
die
Frau
da
drüben
wäre
auf
mich losgegangen.“
Dirk
lachte.
„Der
Blonde
ist
mein
Partner
und
das
andere
meine
Frau.“
Lächelnd
gingen
die
Polizisten
zu
ihrem
Streifenwagen
und
gaben das Startsignal.
Sven
sah
ihn
ratlos
an.
„Dafür
ist
eine
verdammt
gute
Erklärung
fällig:
Wie
hast
du
es
geschafft,
den
ganzen
Zug
um
10
Minuten
aufzuhalten?“
Sein
Freund
warf
ihm
seinen
Autoschlüssel
zu.
„Meine
Lederjacke
liegt
im
Wagen.
Hol
sie
dir,
ehe
du
erfrierst
oder
noch mehr Reklame fürs amerikanische Militär machst.“
Erst
jetzt
bemerkte
Dirk
die
neue
Jacke
seines
Freundes,
aber
Svens
Gesichtsausdruck
machte
deutlich,
dass
er
darüber
nicht
sprechen
wollte.
Da
Dirk
kaum
den
Abend
mit
Tim
auf
dem
Arm
als
Schutz
gegen
die
Nachtkälte
verbringen
konnte,
lief
er
zum
BMW
seines
Freundes
und
holte
sich
Svens
alte
Jacke.
Kaum
hielt
er
die
reichlich
abgestoßene
Jacke
in
der
Hand,
verlangte
sein
Sohn
auch
schon
energisch
danach
losgelassen
zu
werden.
„Netten
Einkaufsbummel
gehabt?“,
erkundigte
sich
Dirk
leise,
als
er
Sven
den Schlüssel zurückgab.
„Halt
die
Klappe.
Lieber
vier
Stunden
Holz
hacken,
als
mit
der
eigenen Frau einzukaufen.“
„Sicher?“
Sie
wechselten
ein
grimmiges
Lächeln,
verkniffen
sich
aber
weitere Kommentare, da sich ihre Frauen näherten.
Rasch
zog
Dirk
Alex
an
sich.
„Na,
wieder
beruhigt?
Komm
schon,
Schatz, wir haben bis zum Umfallen geschuftet.“
Zunächst
erwiderte
Alex
die
Umarmung,
dann
machte
sie
sich
energisch
los.
„Vermutlich
hat
Sven
dich
von
der
Couch
hochgejagt,
oder?“
Damit
war
Alex
der
Wahrheit
entschieden
zu
nahe
gekommen.
„Wollt ihr nicht mitsingen? Ich denke, ihr kennt die Texte?“
Themenwechsel
geglückt,
aber
bei
den
Blicken
von
Alex
und
Britta
dachte
er
unwillkürlich
an
schusssichere
Westen.
Zum
Glück
setzte
sich
der
Zug
langsam
in
Bewegung.
Zum
ersten
Mal
sah
er
den
Reiter,
der
als
St.
Martin
den
Zug
anführen
sollte.
Irritiert
blinzelte
er,
aber
der
Anblick
veränderte
sich
nicht.
Sven
folgte
seinem
Blick
und
lachte
leise.
„Das
glaube
ich
nicht.
Wenn
ich
es
nicht
besser
wüsste,
würde
ich
vermuten,
da
steckt
Pat
oder
einer
der
Jungs
hinter.
St.
Martin
als
Teenager,
meinetwegen,
aber
mit
einem
Reiterhelm,
den
die
amerikanische
Flagge
schmückt?
Ich
weiß
nicht
…“
Leise
fing
Sven
an,
die
amerikanische
Nationalhymne
zu
pfeifen,
und
Dirk
erstickte
beinahe
an
seinem
unterdrückten
Lachen.
Da
die
Kinder
gerade
begeistert
ein
Laternenlied
anstimmten,
würde
er
vermutlich
gelyncht
werden,
wenn
er
laut
loslachte.
Dann
verging
ihm
jeder
Heiterkeitsausbruch
und
seine
Hand
schoss
vor.
Sekundenbruchteile,
ehe
Sven
dazwischen
gehen
konnte.
Eine
Frau
um
die
Vierzig
hatte
nichts
Besseres
zu
tun,
als
während
des
Laternenumzugs
zu
rauchen.
Das
alleine
wäre
zwar
ärgerlich,
aber
kein
Problem.
Die
glühende
Zigarette
nur
Millimeter
von
Tims
Gesicht
entfernt,
war
hingegen
ein
ernsthaftes
Problem,
das
er
mit
einem
leichten
Schlag
gegen
ihren
Arm
beendete.
Die
Frau sah ihn wütend an.
„Das
ist
ein
Kinderumzug
und
das
war
mein
Sohn,
dem
Sie
gerade fast die Asche ins Gesicht gedrückt hätten.“
Der
Blick
der
Frau
flog
Hilfe
suchend
zu
einer
der
Begleitpersonen,
die
mit
Warnwesten
bekleidet,
den
Zug
absicherten.
Schlechte
Wahl,
der
Polizist
hatte
den
Vorfall
verfolgt.
„Probleme, Kollege?“, wandte er sich demonstrativ an Dirk.
„Nein,
ich
denke,
wir
haben
unseren
Standpunkt
klar
gemacht.“
Sollte
seine
Erklärung
nicht
ausreichen,
so
war
Svens
Miene
geeignet,
jedem
Angst
einzuflößen,
der
nicht
mindestens
die
Ausmaße
von
Fox,
dem
zwei
Meter
großen
und
hundert
Kilo
schweren
Senior
Chief
in
Marks
Team
hatte.
Die
Frau
mochte
vielleicht
gewichtmäßig
mit
Fox
mithalten,
war
aber
mindestens
zwei Köpfe kleiner.
Die
Frau
stotterte
eine
grammatikalisch
falsche
Entschuldigung
und verschwand an der linken Flanke des Zuges.
Wenigstens
hatte
Dirk
das
Wohlwollen
seiner
Frau
zurückerobert. „Den Arm hättest du ihr ruhig brechen können.“
„Beim nächsten Mal, versprochen.“
Ohne
weitere
Zwischenfälle
legten
sie
den
nächsten
Kilometer
zurück.
Die
Kinder
genossen
den
Spaziergang
mit
den
Laternen
in
der
Menge
und
trotz
der
Dunkelheit
erkannte
man
ihre
strahlenden
Augen.
Dirk
begann
den
Umzug
beinahe
zu
genießen,
als
Sven
nach
vorne
sprang
und
seinen
Sohn
in
letzter
Sekunde
an
der
Kapuze
zu
fassen
bekam.
Eine
Frau
mit
Kinderwagen
schob
sich
ohne
Rücksicht
auf
Erwachsene
oder
Kinder
diagonal
durch
das
Teilnehmerfeld
und
Dirk
überlegte
ernsthaft,
die
Frau
von
hinten
umzugrätschen.
Entweder
war
sie
besoffen
oder
hemmungslos
gedankenlos,
was
in
seinen
Augen
identisch
mit
egoistisch
wäre.
Ohne
weitere
Zwischenfälle
erreichten
sie
nach
einer
Viertelstunde
wieder
das
Kindergartengelände.
Soweit
er
sich
an
das
Programm
erinnerte,
sollten
jetzt
Punsch
und
Würstchen
auf
dem
Programm
stehen.
Beides
konnte
er
gut
gebrauchen.
Wenigstens
hatte
Alex
offensichtlich
gerührt
vom
Anblick
der
begeisterten
Kinder
bereits
nach
seiner
Hand
getastet
und
ihre
Mordgedanken hoffentlich endgültig begraben.
Auf
dem
Spielplatz
des
Kindergartens
war
bereits
das
St.
Martinsfeuer
in
Gange.
Vermutete
Dirk
es
jedenfalls,
Einzelheiten
konnte
er
nicht
erkennen.
Etliche
Erwachsene
versperrten
die
Sicht
und
damit
den
Kindern
die
Gelegenheit,
ans
Feuer
zu
gelangen.
Vor
allem
die
Beiden
direkt
vor
ihm,
mit
den
körperlichen
Ausmaßen
von
Urmenschen,
die
ohne
Kinder
dort
standen,
fielen
ihm negativ auf.
„Einige
Erwachsene
haben
anscheinend
noch
nie
ein
Feuer
gesehen“,
beschwerte
sich
Sven
lautstark,
doch
sein
Sarkasmus
war vergeblich, wurde gezielt überhört oder ignoriert.
Sowohl
Sven
als
auch
Alex
sahen
aus,
als
ob
ein
Temperamentsausbruch
kurz
bevor
stand.
Das
hatte
ihm
noch
gefehlt.
Energisch
schob
er
seinen
Freund
zur
Seite
und
tippte
der
Frau
auf
die
Schulter.
Mit
Mühe
bekam
er
einen
annähernd
freundlichen
Ton
hin:
„Unsere
Kinder
würden
gerne
das
Feuer
sehen.“
Na
also,
es
ging
doch,
die
Neandertaler
traten
zur
Seite
und
die
Kinder
stürmten
ans
Feuer.
Aufatmend
verfolgte
Dirk
die
reichlich
missglückte
Gesangsrunde
und
wartete
auf
das
Startsignal
für
Würstchen
und
Punsch.
Seine
Frau
schien
seinen
Gedanken
erraten
zu
haben.
„Kein
Würstchen!
Dann
wollen
die
Kinder
auch
eins und essen nichts mehr zu Abend.“
Ehe
Dirk
protestieren
konnte,
zog
ihn
Sven
zur
Seite.
„Komm
wir
holen Punsch.“
Die
Garage,
die
zum
Würstchen-Punsch-Stand
umfunktioniert
war,
wurde
bereits
belagert.
Eine
geordnete
Warteschlange
gab
es
nicht.
Aber
dank
der
SEALs
kannten
sie
sich
mit
strategischen
Winkelzügen
aus.
Was
für
den
militärischen
Bereich
galt,
zeigte
auch
hier
seine
Wirkung
und
innerhalb
von
wenigen
Sekunden
hatten
sie
sich
über
die
rechte
Flanke
an
den
Ausgabetresen
vorgearbeitet.
Misstrauisch
versuchte
Dirk,
den
Punsch
anhand
des
Geruchs zu identifizieren. Vergeblich.
Jeweils
mit
zwei
Bechern
in
der
Hand
kehrten
sie
zu
ihren
Familien
zurück.
Erwartungsgemäß
begann
sein
Sohn
sofort
mit
einer
Diskussion,
warum
es
kein
Würstchen
gab.
Seine
Frau
ignorierte
seinen
vorwurfsvollen
Blick
und
lenkte
Tim
pädagogisch
wertvoll mit einer Flasche Apfelschorle ab.
Wenigstens
blieb
ihm
noch
der
Punsch.
Erwartungsvoll
nippte
er
an
dem
heißen
Getränk
und
fluchte,
als
er
sich
die
Zunge
verbrannte.
Außer
nach
heißem
Wasser
schmeckte
das
Zeug
nach
überhaupt
nichts
und
von
Alkohol
weit
und
breit
keine
Spur.
Ein
geglückter
Abschluss
des
Abends,
zumal
es
immer
kälter
wurde
und jetzt jede Hoffnung auf Wärme von Innen verschwand.
„Komm
lass
uns
verschwinden“,
beschloss
Sven
und
schüttete
das
mühsam
erkämpfte
,
aber
geschmacklose
Heißgetränk
in
den
nächsten Busch.
Langsam
nickte
Dirk.
Wenn
die
strahlenden
Kinderaugen
nicht
gewesen
wären,
hätte
er
den
Abend
komplett
abgeschrieben,
aber
so blieb wenigstens ein positiver Aspekt.
„Worüber denkst du nach?“
„Darüber,
was
mich
der
Abend
gekostet
hat.
St.
Martin
hat
nur
seinen
Mantel
geteilt,
ich
mein
Geld.
Das
war
ein
ganz
schön
teurer
Abend.“
„Was meinst du? Den Punsch habe ich bezahlt.“
„Für
Tannhäuser
ist
eine
Flasche
Whisky
fällig
und
für
die
Kollegen
von
der
Polizei
eine
Ladung
Donuts.
Den
Sonntag
kann
ich
auch
abschreiben,
ich
glaube
nicht,
dass
ich
morgen
von
der
Couch
hochkomme.
Und
Alex
hat
garantiert
eine
kostspielige
Idee,
wie ich meine Vergesslichkeit wiedergutmachen kann.“
Lachend
legte
Sven
ihm
einen
Arm
um
die
Schulter.
„Du
kannst
einem
echt
Leid
tun.
Komm,
wir
verschwinden.
Erzähl
mir
auf
dem
Weg
zum
Wagen
lieber,
wie
du
es
geschafft
hast,
den
St.
Martinsumzug aufzuhalten.“
„Das
war
eine
Art
Wiedergutmachung,
weil
die
Kollegen
mich
erst
für
einen
Neonazi,
dann
für
einen
Schwulen
und
schließlich
für
einen Terroristen gehalten haben.“
„Schwul?“
„Ja,
als
ich
meinen
Partner
erwähnt
habe.
Ich
habe
ja
nix
gegen
homosexuelle Beziehungen, aber wir …“
Sven
zog
seinen
Arm
so
rasch
zurück,
dass
Dirk
laut
loslachte.
Der
weitere
Verlauf
des
Abends
versprach
eine
deutliche
Besserung.
© Stefanie Ross, 2013